Vorwort

Aus dem Buch von Karl Fast "Orenburg - die letzte mennonitische Ansiedlung in Osteuropa." Printed in Canada, Steinbach, Manitoba, 1995:

"... Die Generationen nach uns sollen, wenn sie nach ihrer Herkunft und nach ihrer Vergangenheit forschen, nicht nur ins Dunkle greifen, sondern sie sollen ihre Vorfahren im Lichte einer großen Zeit sehen, die wohl nicht immer schön und fruchtbar war, aber die immer das Gute im Menschen herausforderte und zur Wirkung brachte, wenn dieses auch mit übergroßen Opfern geschah."

"...Mit der Auswanderung der Deutschen aus dem Orenburger Gebiet nach Deutschland scheint das Kapitel der mennonitischen Geschichte in Osteuropa zum Ende zu kommen. Das Plattdeutsche als Sprache der Mennoniten Russlands wird sehr bald der russischen Sprache weichen, und die gesamte Kultur der Mennoniten, so verschieden und zusammengewürfelt sie sein mag, wird von der neuen, völlig fremdartigen Lebensweise aufgenommen werden."

Mennoniten

Da die Orenburger Ansiedlungen aus Deutschen - Mennoniten entstanden, einiges zur Geschichte der Mennoniten.

Information aus dem Buch von Horst Penner, Horst Gerlach, H. Quiring "Weltweite Bruderschaft" (Ein Mennonitisches Geschichtsbuch), 4 Auflagen: 1955, 1960, 1972, 1984, 325 Seiten. Herstellung: Heinrich Schneider KG, Offset- und Buchdruck, Karlsruhe.

"... 1525 Die Mennoniten sind Nachfolger der im ersten Reformationsjahrzehnt entstandenen "Wiedertäufer". Der Ursprung dieser Bewegung liegt bei dem Bibellesekreis um den Reformator Ulrich Zwingli in Zürich seit 1523. Sie erkannten aus der Bibel die Glaubenstaufe als die wahre Biblische Taufe, d.h. die Taufe erwachsener Gläubigen (nicht die Babytaufe). So eine erste Taufe fand am 21.Januar 1525 statt. Diese Christen wurden von der Staatskirche (Evang. u. Kathol.) als Ketzer bezeichnet und aufs schärfste verfolgt. Der Reichstag von Speyer 1529 hat die Todesstrafe als Reichsgesetz bestätigt: die Männer sollten verbrannt oder enthauptet, die Frauen ertränkt werden. Als Menno Simons (1496 – 1561), ein katholischer Priester in Witmarsum/Friesland, 1536 zu den verfolgten Täufergemeinden übertrat und die nach Niederlanden und Norddeutschland aus der Schweiz und Süd-Deutschland geflüchteten Täufer sammelte, wurden diese nach ihm "Mennoniten" genannt. Diesen Namen hatten sie gerne, denn er war zugleich eine Schutzbezeichnung, denn darauf stand keine Todesstrafe. Nach Einführung der Toleranz zu den Wiedertäufern in den nördlichen Niederlanden 1579 nannten sie sich "Taufgesinnte", in der Schweiz erst seit dem 19. Jahrhundert. Heute nennen sie sich wieder Mennoniten."

Ich möchte das Inhaltsverzeichnis vorlegen, damit man den Umfang des Buches "Weltweite Bruderschaft" feststellen und möglicherweise einiges nachlesen kann.

Inhaltsverzeichnis


verfasst von: Anna Bergmann - 27.10.2003 -